AW: MJ 2010 - Facelift
Neben den beschriebenen Eindecker-Obussen gab es (u.a.) noch in Aachen 1 1/2 Decker und wiederum in HH auch Doppeldecker.
Danke Thilo, den Doppeldecker aus HH kannte ich noch nicht, der Anderhalbdecker kam auch in Wuppertal zum
Einsatz.
Rückwirkend betrachtet, wirken viele Entscheidungen der für den ÖPNV Verantwortlichen nicht mehr nachvollziehbar - hakt man da etwas tiefer nach, werden Konturen sichtbar.
In der Provinzstadt Krefeld am Niederrhein beispielsweise war der Betrieb einer einzigen (!)
O-Bus Linie der Lobby-Arbeit des ansässigen Waggonwerks zu verdanken, welches sich über ihre Referenz vor der Haustüre in Verbindung mit der
AEG bessere Absatzchancen versprach. Weder der Waggonfabrik, noch der AEG und am wenigsten den Bürgern der Stadt Krefeld hat dieses Prestigeobjekt einen spürbaren Nutzen beschert. Der O-Bus war ein Verkehrshindernis vom ersten Tag an und unter dem Strich ein Flopp.
Ich habe mich sehr über dein "Kurve" gefreut, mit der du die O-Bus Episode (die ich als sentimentalen Querblick sehr schätze) wieder auf die Diskussion über den Modellwechsel zurück führst.
Deiner Sichtweise schließe ich mich an. Würde jedoch gern ergänzen.
Ein (kritischer) Blick in die Vergangenheit belegt, dass hochgelobte Entscheidungen im Nachgang nicht nur deshalb falsch waren, weil es den Verantwortlichen an mangelhaftem Fachwissen und Weitblick gefehlt hat.
Sie waren auch deshalb
auf mittlere und lange Sicht untauglich, weil die wahren Motive für diese Entscheidungen (wirtschaftliche Interessen der Unternehmen wogen stärker als der logistische Nutzen) verschwiegen und durch
populistisch wirksame "Argumente" verschleiert wurden. Womit ich meine "Kurve" einleiten möchte.
Was die Zukunft des T5 betrifft, besteht seitens des Herstellers eine klar definierte Roadmap, die sich in erster Linie (und ganz plakativ ausgedrückt) daran orientiert, den Vorgaben der Gesetzgeber zu folgen und dabei den Verkaufserfolg mit
populistisch wirksamen "Argumenten" zu sichern.
Was hinter diesen Argumenten liegt, ist die kalte Strategie des Unternehmens - die sich im Voraus selbstverständlich nur erahnen lässt.
Also gut, schauen wir zurück:
Als die Franzosen den deutschen Markt mit Dieselfiltern aufmischten, schwammen den deutschen Herstellern unter dem Druck der Medien und "sachkundigen" potentiellen Käufern die Felle weg. Heute wissen wir, dass die mit
populistisch wirksamen "Argumenten" wohlfeil angepriesene DPF-Technologie (zumindest am Anfang) nicht
auf mittlere und lange Sicht die Lösung ist, an der wir uns langfristig erfreuen wollen. Ich habe ganz bewusst bestimmte Formulierungen wiederholt, bzw. hervor gehoben.
Jetzt stehen wir hier und sehen die Aussage von Audi, Motoren mit Euro 6 Technologie schon in ein paar Monaten auf den Markt zu bringen. Ist da meine Frage, ob diese Motoren im Rahmen der GP auch ihren Weg in den T5 finden, so abwegig? Ansonsten bin ich sehr gespannt darauf, mit welchen
populistisch wirksamen "Argumenten" man uns Motoren verkaufen wird, die schon in 5 Jahren durch jene Motoren ersetzt werden, die bereits heute verfügbar sind.
Erkennst du sie - die kalte Strategie?