AW: V-Power Fragen und Antworten
Moin in die Runde...
Eine immer wiederkehrende Frage, eng geknüpft an das tief verwurzelte Bemühen des (deutschen) Mannes, es seinem Schätzchen (Auto) möglichst gut gehen zu lassen.
Ein bischen was für die nächsten Benzin resp. Dieselgespräche von mir dazu:
Es ist müßig, darüber zu debattieren, ob das Zeug nun weniger Verbrauch nach sich zieht oder wer weiß was noch alles, das hat der ADAC und div. andere Org's bereits nachgewiesen, daß die Effekte hinsichtlich Verbrauch gering sind.
Nicht jedoch die Schadstoffzusammensetzung nach dem Verbrennungsprozeß, die ist unterschiedlich.
Der Verbrauch (meist in Litern nur wahrgenommen) hat bekanntermaßen viel mit dem Energieinhalt pro Liter Kraftstoff zu tun: Da hat Diesel deutlich mehr, als z.B. Benzin.
Fahrzeuge, die mit E85 (SAAB Biopower betrieben werden können = Ethanol) verbrauchen in der Stadt 12-13L... macht nix, liegt am nochmals niedrigeren Energiegehalt, aber dem dadurch sehr CO2 armen Verbrennungsprozeß.
Soviel mal grundsätzlich dazu.
Um also deutlich weniger zu verbrauchen, müßte der Energieinhalt nochmals deutlich höher sein: ist er aber (fast) nicht.
Es liegt nur an unserem subjektivem Empfinden, was uns die "100" suggeriert.
Viele denken an OTTO-Motoren, die mit Super-plus weniger verbrauchen, als mit Normal. Was im übrigen auch fast nicht stimmt, sondern von der Grundauslegung des Motors abhängt: Wer auf SP ausgelegt ist, verbraucht mit Normal 3-5% mehr, umgekehrt aber ist der Effekt nur schwach ausgeprägt (1-3%).
Der EDELDIESEL müßte eigentlich von jemand ganz anderem geliebt werden:
Die holde Weiblichkeit
Das Zeug stinkt (fast) nicht!
Und hier kommen die anderen Herstellungsverfahren ins Spiel, wobei mir (geschichtlich) immer wieder die Fischer-Tropsch Synthese in den Kopf kommt.
Ein für diese Kraftstoffe in Frage kommendes Ausgangsmaterial ist Erdgas, daher auch die wiederzufindende Bezeichnung "GTL" (gas to liquid).
Der daraus entshende "Diesel" wird bei Shell zu etwa 5-8% dem normalen Diesel zugesetzt zzgl. einiger Additive (wohl vornehmlich Geruchsabdecker...
).
Der GTL Anteil besitzt einen etwas höheren Energiegehalt, als der normale Diesel, womit ein minimaler, jedoch kein gravierender Verbrauchsvorteil möglich wäre.
Der große Vorteil von dem V100 ist, daß der GTL-Anteil offensichtlich auch als Beimengung eines biogenen Kraftstoffes im Sinne jener Zwangsbeimengung von 7% Biodiesel angesehen werden kann, was ja den DPF_Fahrern etwas Kopfzerbrechen bereitet.
Sprich der V100 Dieselkraftstoff ist BIODIESELFREI !!!
Der von ARAL in den Markt gebrachte ULTIMATE Diesel ist ebenfalls BIODIESELFREI und bezieht sein Wesen auch aus der Herstellung, bzw. partiellen Beimengung von Kohlenwasserstoffen* höherer Dichte -> mehr Dichte, mehr Energieinhalt ->weniger Verbrauch (s.o).
Davon ausgehend, daß diese *KW's nicht im natürlichen Raffinationsprozeß anfallen, gehe ich mal davon aus, daß sie künstlich hergestellt wurden (Hydrocrack-Verfahren o.ä.).
Auch hier wird kein Biodiesel zugesetzt.
Auffällig ist ebenfalls sein wasserklares & geruchsarmes Äußeres.
Wobei ich mir das in beiden Fällen im wesentlichen nur durch Entfall einiger (stinkender?) KW-Komponenten zugunsten jener "Zauberzusätze" und weiterer Geruchsverdeckender Additive erklären kann.
Wie eingangs gesagt, ein Minderverbrauch, der den Mehrpreis rechtfertigt, ist so nicht vorhanden. Das wurde breit getestet und hat auch wieder viel mit unserer Psyche zu tun:
Man(n) fährt automatisch mit zurückhaltendem Gasfuss in dem Wissen um den (teuer) eingefüllten Edelsprit und der auf das Fahrverhalten (unbewußt) übertragenen Erwartungshaltung, am Ende möge auch das gewünschte Ergebnis dabei herauskommen.
Die technisch möglichen Minderverbräuche (Energieinhalt) liegen bei etwa 1-2%
Die emotionalen (Werbung) eher um den Faktor 5 darüber...
Die Abgaszusammensetzung:
Auch hier wird gerne damit geworben, daß z.B. Das Ultimate bis zu 27% weniger KW's und Kohlenmonoxid ausstößt....
Klingt gut, aber wo bleibt der Rest? Wasser wird's nicht sein.
Also mehr CO2 und NOx ?
Auch das wurde in den
Test's geklärt, daß die Zusammensetzung sich ändert, aber natürlich insgesamt nicht treibhauseffektminimierend.
Die oben angesprochene Fischer-Tropsch-Sythese (GTL) erzeugt ja auch nicht unerhebliche Mengen an (gasförmigen) Nebenprodukten.
Der einzige (teure) Nutzen ist seine Biodieselfreiheit für die Fahrer von Werks-DPF.