Elektronische Flashlube-Dosierung installiert und in Betrieb

Galileo

Aktiv-Mitglied
Ort
Ländle
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
April 2007
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
Nein. (2,5 TDI 96 kW BNZ)
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Startline
Radio / Navi
Aftermarket
Extras
Klima, Standheizung mit Funk, ...
Umbauten / Tuning
Rollstuhl-Lift an rechter Seitentür, Beifahrersitz ersetzt durch Kraftknoten für Rollstuhl.
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM AD50BNZX0 300NFM6A503167GG
Hi,

habe mich heute vom Drama der FL-Dosierung - hoffentlich für immer - verabschiedet:





Werde dann berichten wie es funktioniert.

Kostenpunkt: 295 Euro mit Einbau.
 
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AW: Elektronische Flashlube-Dosierung installiert und in Betrieb

Hallöle,

bin ja immer neugierig ....und möchte auch nicht unbedingt dumm sterben.:confused:

Aber was ist Flashlube Dosierung ???

Gruß
Claus
 
AW: Elektronische Flashlube-Dosierung installiert und in Betrieb

Wenn ich nicht täusche, wird dort der Ansaugluft tropfenweise ein Zusatz beigemengt....
 
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Wird nur bei LPG Fahrzeugen verbaut. IMHO geht es hier um einen Ventilschutz.
 
AW: Elektronische Flashlube-Dosierung installiert und in Betrieb

hmm, bei meinem BMW, der auch auf LPG läuft (PRINS VSI) läuft das Flash Lube manuell rein.

Funktioniert wunderbar.

Warum sollte man das elektronisch regeln wollen?

Ciao, Ralf
 
AW: Elektronische Flashlube-Dosierung installiert und in Betrieb

bin ja immer neugierig ....und möchte auch nicht unbedingt dumm sterben.:confused:

Aber was ist Flashlube Dosierung ???
Ja, klar, es geht um die Dosierung des Ventilschutzadditivs "Flashlube" im Gasbetrieb.

Wie man ganz aktuell auch hier immer wieder lesen kann treten im Gasbetrieb gelegentlich eingeschlagene Ventilsitze auf. Über die Ursachen wird viel gestritten, genannt werden:

- fehlende Innenkühlung des Benzins
- heißere Verbrennung von Gas
- Fehlen der im Benzin vorhandenen Additive
- fehlerhafter Einbau oder fehlerhafte Einstellung der Gasanlage

Nun gibt es spezielle Listen welche Motoren als "nicht gasfest" gelten, da stehen auch diverse Versionen des VR6 drauf.

Die Symptome sind die selben wie damals bei der Abschaffung des verbleiten Benzins, daher rückt man dem Problem mittels der schon seit damals bewährten Bleiersatz-Additive zu Leibe, das bekannteste ist "Flashlube".

Der Wirkstoff ist Kaliumcarboxylat, übrigens genau wie auch im Aral Bleiersatz. Die Verbrennungsrückstände davon sollen eine hauchdünne weiche Schutzschicht zwischen Ventilen und Ventilsitzen bilden. Diese soll verhindern, dass es zu mikroskopisch kleinen Verschweißungen kommt, durch die Material aus dem Sitzring herausgerissen wird. So soll das "Einschlagen", also der Materialverlust am Sitzring verhindert werden. Außerdem soll die weiche Schicht für einen guten Wärmekontakt und damit optimale Wärmeabgabe des Ventiltellers an den Zylinderkopf sorgen.


hmm, bei meinem BMW, der auch auf LPG läuft (PRINS VSI) läuft das Flash Lube manuell rein.

Funktioniert wunderbar.

Warum sollte man das elektronisch regeln wollen?
Nun, "wunderbar" ist relativ:

Eigentlich soll 1 ml Flashlube auf einen Liter Treibstoff verteilt werden. Geht man in Richtung Unterdosierung dann fehlt der Schutz, bei starker Überdosierung leidet die Lambdasonde, und wenn dann die Verbrennung nicht mehr stimmt geht auch der Motor hops.

Früher beim Benzin war die Dosierung kein Problem: Einfach reinmischen. Heute beim Gas geht das nicht so einfach. Daher wird Flashlube derzeit üblicherweise per Unterdruck mit der Luft angesaugt, dazu dient ein billiges "Dosiersystem" mit einem Schauglas und einer Einstellschraube:




Man stellt je nach Motor im Leerlauf die Tropfmenge ein, zB 8 Tropfen oder 12 Tropfen pro Minute. Problem ist aber: Ein konstanter Durchlauf pro Minute bedeutet eine erhebliche Überdosierung im Leerlauf und eine erhebliche Unterdosierung bei Vollgas. Das wird dadurch noch verstärkt, dass ja bei Vollgas der Unterdruck abnimmt.

Die Dosierung stimmt also bestenfalls im Mittelwert, und selbst das bekommt man nur dann in etwa hin, wenn man immer das selbe Streckenprofil hat.

Weiteres Problem ist die Verteilung: Bei Einleitung über die Luft gab es bereits einen nachgewiesenen Fall, in dem nur die günstig gelegenen Zylinder geschützt waren und die weiter weg liegenden Zylinder Schäden davon trugen. Alles in allem also mehr als unbefriedigend.

Hier kommt nun die elektronische Dosierung ins Spiel:

Die Zugabe erfolgt nicht in die Luft sondern direkt in die Gaszufuhr, wo sie dann übers Rail gleichmäßig an alle Zylinder verteilt wird.

Die zugeführte Treibstoffmenge kann direkt an der Einspritzzeit eines Gasinjektors abgegriffen werden. Pro Millisekunde Öffnung des Injektors fließt eine definierte Gasmenge, das ist ganz unabhängig von der Drehzahl und Lastsituation immer gleich.

Nun gibt eine Dosierpumpe (wie sie zB auch in der Medizin verwendet wird) die passende Menge Additiv hinzu.

Natürlich muss eine für den Motor spezifische Kalibrierung erfolgen, dies wird mit Notebook bei der Installation erledigt.

Hersteller ist übrigens SI-Elektronik.
 
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Habe nun mal das Gerät ein bißchen näher unter die Lupe genommen, um etwas Hintergrundinfo zu sammeln wie es genau rechnet.

Das Gerät kann dosieren:
- nach Drehzahl
- in vorgegebenen Intervalen
- nach Einspritzzeit (darauf will ich mich hier im folgenden beschränken)

Auf Basis der Einspritzzeit gibt es zwei Parameter zur Dosierung:

1.) "Düsendurchfluss": Hier gibt man an welche Gasmenge (bezogen auf flüssigen Zustand) pro Einspritzzeit durch einen Injektor strömt. Hiermit kann man die Feindosierung machen.

2.) "Anpassung des Pumpenhubs": Hier kann man angeben, wieviele Hübe die Pumpe pro Schuß machen soll.

Die Zylinderzahl wird gebraucht da der Gasdurchfluß pro Düse natürlich mit der Zahl der Zylinder multipliziert wird. Hier das Einstellbild:


(Der Düsendurchflußwert für mein Auto liegt allerdings voraussichtlich eher bei 150, die 500 im Bild waren nur für einen Test.)

Nun habe ich ermittelt, dass das Gerät immer pro 50 ml theoretischem Treibstoffverbrauch einen Schuß ausführt.

Dies ergibt sich auf Basis eines in der Software integrierten Tools das die Einspritzzeit aufsummiert, verglichen mit dem Zeitraum zwischen zwei Schüssen. Achtung: 1 Schuss / 50 ml trifft immer zu, egal wieviele Pumpenhübe pro Schuss man eingestellt hat!

Nun habe ich die tatsächliche Fördermenge pro Schuss ermittelt: Bei einer Parameter-Einstellung von 3 Pumpenhüben sind es 100 µl (200 ml / 2000 Schüsse), dies allerdings bei offenem Pumpenausgang. Im geschlossenen System ist es aber nicht viel anders, auf Grund des Vorschubs einer Luftblase in dem transparenten Schlauch (2,75 mm Durchmesser) kommt man auch auf 89 µl, wobei diese Messung schon wegen der Toleranz des Schlauchdurchmessers weniger genau sein dürfte.

Stellt man den Parameter "Anpassung des Pumpenhubs" auf "1", dann beträgt die Menge etwa 1/3 wie bei "3", also etwa 33 µl / Schuss, genau gemessen habe ich das aber nicht. (Achtung, nochmal: Die Frequenz der Schüsse bleibt dabei unverändert, man erhält hier also nur 1/3 der Menge!)

Hier ein paar Versuchsbilder:

im Motorraum installierter Schusszähler:


auffangen der 2000 Schüsse:


aufgefangene Menge:


Die 200 ml wiegen übrigens 170 g. Der Zähler wird mir bei der weiteren Einstellung und Diagnose sicherlich noch nützlich sein, da das Messen der verbrauchten Milliliter sicher nicht so ganz genau ist. Wenn ich hingegen nach jedem Tanken den Zähler ablese kann ich die verbrauchte Menge besser zuordnen. Im Übrigen sagt mir der Zählerstand natürlich ohne die Abdeckung zu öffnen wieviel Flashlube noch drin ist.

Im Prinzip könnte man den Zähler auch im Innenraum installieren.

Wenn sich herausstellt, dass das Gerät den verbrauchten Treibstoff tatsächlich relativ genau messen kann, dann werde ich mir mittels der Zählimpulse eines Tages auch noch eine genaue Tankanzeige ins Auto bauen!
 
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